Freitag, 13. Mai 2016

Es ist Mai!

Ui ui ui. Ganz schön lange her, das letzte Lebenszeichen meinerseits. Aber ich bin mir sicher, via facebook oder Instagram habt ihr sicher alle zwischendurch mitverfolgt, was bei mir hier zwischendurch so passiert.  Das war, trotz der langen Durststrecke, doch schon einiges.

Ein Praktikum, das ich doch glatt noch ein zweites Mal mache.


Aber geplant war das leider absolut gar nicht. Aus Rücksichtnahme auf meinen Praktikumsgeber und auch aus internen Verschwiegenheitsverpflichtungen heraus, gehe ich hier jetzt nicht weiter ins Detail. Im Grunde lässt sich as Ganze auf ein paar Sätze reduzieren. 
Mit meinen Vorstellungen von chemischen Laboren (wie ich sie aus Deutschland gewohnt bin) hier angekommen, musste ich meine Erwartungen vor Ort jedoch deutlich reduzieren. Die Situation hat sich leider über drei Wochen nicht verbessert, sodass ich am Ende der dritten Woche das Praktikum abgebrochen und meinen Laborplatz geräumt habe. 
Denn am Ende haben diese, in Module eingebundenen Praktika, für mich vor allem ein Ziel: Mir möglichst viel des Alltags im Syntheselabor beizubringen. Und die Situation, in der ich mich hier wiederfand, hat mir keinen Lerneffekt geboten, darüberhinaus zu täglich steigender Frustration geführt. Außerdem ist mein Aufenthalt hier in Australien mit enormen Kosten verbunden. Wenn ich am 2. August in Hamburg lande möchte ich also nicht auf einen Auslandsaufenthalt zurückblicken, der mir einen Haufen Schulden und dazu jede Menge frustrierter Arbeitstage eingebracht hat. 

Long story short, ich habe das Praktikum abgebrochen und bin damit insgesamt doch ganz glücklich. Allerdings bedeutet das auch, dass mir dadurch am Ende 6 ECTS in Hamburg fehlen. Die muss ich nachholen. Deshalb habe ich in Absprache mit meinem Professor in Hamburg wieder ein neues Praktikum eingeplant, das von Mitte August bis Mitte September in Hamburg stattfindet. Damit bin ich sehr zufrieden, denn in dem Arbeitskreis habe ich schon einmal ein Praktikum gemacht und das hat mir damals gut gefallen.

Insofern - hinten sche**t die Ente!

Marita und Vera waren hier!


Das nächste große Thema war der Besuch von Mama und Vera hier in Australien. Vera's erste Reise heraus aus Europa (ebenso wie es auch meine ist/war) sowie Marita's längste Reise bis dato. Ich glaube auch nicht, dass sie sich entschließt, noch einmal weiter wegzufliegen. Geht schließlich kaum. Es sei denn auf den Mond. Aber das geht ja nicht.
Aber gut. Am 16. April - eine Woche vor meinem Geburtstag - sind die beiden in Melbourne gelandet, oder (vielleicht habt ihr das facebook-Video gesehen) fast schon einmarschiert! Nach kurzem Hallo und Klönschnack über die Flüge sind wir flott zum SkyBus (der einen für unverschämte $ 19 pro Weg zum Southern Cross Bahnhof bringt) und in die Stadt ins Hotel.
Eine kurze Rundführung durch "meine Stadt" gab's noch kostenlos am Abend spendiert, und dann war's Zeit für's Bett. Immerhin sind die beiden knappe 23 Stunden geflogen, fast 30 Stunden unterwegs gewesen.
Was die nächsten Tage chronologisch alles passiert ist, kann ich - beim besten Willen - jetzt nicht mehr wirklich aufzählen. Das würde auch zu lang. Aber jeder, der sich die Geschichte anhören möchte ist herzlich willkommen, bei Marita im Laden vorbeizukommen! :)
Nur die zwei Highlights aus Melbourne möchte ich kurz bereißen: 

Die Great Ocean Road und Wilson's Promontory National Park


..., denn das war wieder absolut super. 

Zwei Daytrips haben wir gemacht. Die Great Ocean Road fand ich absolut ein Muss, so lange man hier ist, und Wilson's Prom hatte ich bis dahin selber noch nicht gesehen. Beides war klasse. Bei beidem hatten wir bombastisches Wetter. Bei beidem hatten wir eine typisch deutsche Tagesverpflegung mit (Brote). Und bei beidem hatten wir den gleichen Fahrer.
Wir nannten ihn Robl.
Bei Beginn der ersten Tour schrieb Robl seinen Namen mit Edding an die Windschutzscheibe unseres Kleinbusses (die sogenannte Wurst auf Rädern). 

"Rob L." kurz: Robl

Ein virtuoser Fahrstil und ein immenses Wissen um Pflanzen, Tiere, Bushfires und Geologie waren seine Visitenkarten. Und alles andere war einfach nur "a fantastic place" oder "absolutely beautiful" oder auch "an amazing place". Jeweils sanft ins Mikro gehaucht. Ja, der Robl war schon witzig. Aber insgesamt hat er einen super Job gemacht, hat Marita, Vera und mir die Orte sehr schon dargebracht und insgesamt die Touren wirklich gerechtfertigt. 

Die Tag am Wilson's Promontory National Park (kurz: Wilson's Prom, dt.: Wilson's Landzunge Nationalpark) war auch für mich noch einmal etwas besonderes, denn hier war ich selber noch nicht. Wilson's prom ist tatsächlich der südlichste Punkt Festlandsaustraliens. Im Süden kommt nur noch Tasmanian. 
Robl hat uns wieder hervorragend mit Informationen versorgt. Zum Beispiel auch, dass von einigen paar Tausend Jahren von den Südspitzen des heutigen Victoria's jeweils eine Landbrücke nach Tasmanian bestand. Also von Wilson's Prom und vom Cape Otway. Über diese konnten die Aborigines vom Festland nach Tasmanien gelangen. 
Auf diese Weise wurde auch Tasmanian besiedelt. Lange bevor die weißen Siedler kamen.
Dann stieg der Meeresspiegel und Australien bekam seine heutige Form, mit Tasmanian als Insel, was heute ein Bundesstaat ist.
Wilson's Prom verfügt über mehrere Berge (im Grunde ist es ein überschwemmtes Gebirge) und verschiedene Strände. Der einzige Punkt, zu dem man per Auto gelangen kann, ist Tidal River. Das ist nicht einmal eine Stadt, oder auch ein Ort. Eigentlich nur ein Parkplatz und ein Campingplatz. Tidal River liegt allerdings unweit vom "Squeaky Beach". Und den aus man gesehen haben!
Squeaky Beach ist nicht besonders schön. Auch nicht hässlich aber es gibt halt auch deutlich schönere. Was den Beach aber besonders macht, ist folgendes: Er quietscht!
Der Quarzsandgehalt im Sand ist so hoch, dass beim drüberherlaufen der Sand Geräusche macht. und zwar richtig laut! Richtig stark.

Außerdem sind wir im National Park den Mt. Bishop hochgelaufen. DAs war keine extreme Bergsteigeraktion aber ein ganz schöner Aufstieg. Hat ca. eine Stunde gedauert, hochzulaufen und danach auch eine Stunde, wieder herunterzulaufen. Insgesamt mit Ausblick, etc. war man also ca. zweieinhalb Stunden unterwegs. Da hat uns Robl ganz gut beschäftigt! Aber schön war es und am Ende denke ich war es den Aufstieg auch wohl wert.

Kangaroo Jack

Squeaky Beach von oben

Auf dem Mt Bishop

auch auf dem Mt Bishop

 auch auf dem Mt Bishop


Dann war mein Geburtstag und danach ging's ab nach Sydney!


Die Stadt am Meer. So könnte man Sydney auch nennen. Durchzogen von Buchten und Fjorden, überall kleine Häfen und Häuser, die an Venedig erinnern. Mein erster Eindruck von Sydney hat mich umgehauen!
Wir sind am 25. April nachmittags in Sydney gelandet. Dann erstmal ins Hotel, kurz Sachen verstaut, frisch gemacht und dann sofort in die Stadt, den ersten Eindruck gewinnen. Vom Hotel (Thomas Street, Sydney) in Richtung Darling Harbour, Barrangaroo, über The Rocks zum Circular Quay. Und von dort aus bot sich das erste Mal ein Ausblick auf das berühmte Sydney Opera House. Unfassbar. 
Das, was man sonst mal zu Silvester im Fernsehen sieht, oder bei irgendwelchen anderen Gelegenheiten mal, da stand man plötzlich selbst. Und das, obwohl Australien so weit weg von allem ist, was ich kenne. 
In dem Moment schoss einem wieder der Gedanke durch den Kopf: "Alter, du bist in Australien!"
Manchmal muss man sich das doch wieder ins Gedächtnis zurückrufen. Insbesondere, wenn wie bei mir mit diesem Praktikum, die Tage zur Routine werden. Jeden Morgen aufstehen, Labor, nach Hause kommen, schlafen. Man verliert das Auge dafür, wie besonders meine Zeit eigentlich gerade für mich ist. 
Aber da hat Sydney gut nachgeholfen. 

Sydney Central Station

Sydney Town Hall

...again. (Mit Anna, einer Freundin von Vera aus Magdeburg)

Das Queen Victoria Building von außen

Die Queen Victoria vor dem Building

und das Queen Victoria Building von innen

'ne Uhr.

und nochmal von innen


Also was haben wir alles in Sydney gemacht? ich versuche mich möglichst kurz zu halten. Natürlich haben wir den klassischen Kram gemacht, den man als Tourist so macht. Wir sind nach The Rocks gelaufen und haben uns das angesehen. Wir haben uns den Circular Quay angesehen und das Sydney Opera House. Wir sind nach Bondi Beach gefahren und haben den Bondi-Coogee Walk gemacht. Wir sind zum Royal Botanic Garden gefahren und haben uns Mrs. Macquaries Chair angesehen. Und wir sind mit der berühmten Sydney-Manly Ferry nach Manly gefahren und haben uns für ein-zwei Stunden an den Strand gelegt. Und zu guter Letzt sind wir nach Milson's Point gefahren und dann von dort über die Sydney Harbour Bridge zurück in die Stadt gelaufen. 
Wir hätten auch oben über die Brückenpfeiler klettern können. Aber nur mal raten, was das gekostet hätte!
$ 20? $ 50? Viel zu wenig.
$ 100? näher dran, immer noch zu billig.
$150, aber dann sollte es auch echt gut sein? Süß. Weiter raten. Oder vielleicht besser nicht.
Die Tickets für den Bridge Climb sind ab (!) $ 250 erhältlich. (1 AU$ = etwa € 0,65)
Und das dann pro Person, versteht sich. Verständlich, dass wir das nicht in Betracht gezogen haben, hhm?
Aber auch, die Brücke entlang zu laufen war schon wirklich nicht schlecht. Kaum etwas ist so eine Ikone für Australien wie Harbour Bridge und Opera House.

Harbour Bridge

Opera House

Harbour Bridge +3

Harbour Bridge +1

Aussicht von Mrs. Macquarie's Chair

again.

and again.

Sicht auf die Harbour Bridge von Milson's Point aus

Circular Quay, Opera House, The Rocks, Downtown Sydney.


Insgesamt können wir also sagen, wir haben das Beste aus der Zeit gemacht. Wirklich. 
Zwei Wochen sind nicht extrem lang aber wir haben enorm viel gesehen, viele Sachen gemacht und insgesamt eine schöne Zeit gehabt. Und am 29. April war es dann vorüber. Ich bin zurück nach Melbourne geflogen, während Mama und Vera noch ein paar Stunden in Sydney blieben und dann am Abend Über Abu Dhabi zurück nach Düsseldorf geflogen sind. Schade zwar, aber ehrlich gesagt war ich auch ein wenig froh, wieder in meine tägliche Routine zurückfallen zu können. Denn immerhin war ich ja fast zwei Wochen Tourguide. Das kann auch anstrengend sein, so schön, wie es auch sicherlich ist. 

Das war es erstmal für heute. 
Besten Dank, bis die Tage!

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