(Wegen schlechtem Netz kann ich hier leider nur ein einziges Foto hochladen. Im nächsten Post sind wieder mehr Fotos.)
Schon mal was von Lorne gehört? Nein, ich vorher auch nicht.
Lorne ist eine Stadt im Süden Victorias und ist eine Surferstadt. Jetzt könnt
ihr euch vorstellen, was ich da gemacht habe.
Ich war Surfen!
Ein Surfer in Lorne. Aber leider nicht ich. Trotzdem eine tolle Kulisse. |
Richtig gut, so viel kann ich sagen. Hat wahnsinnig viel
Spaß gemacht, war aber auch extremst anstrengend.
Ab nach Lorne! – Tag 1
Los ging’s letzte Woche Freitag (18. März) von Melbourne
Southern Cross Station mit dem Zug nach Geelong, VIC. Mit dabei war mein Kumpel
Vassil. Er kommt gebürtig aus Bulgarien, ist dann über viele verschiedene Orte
nach Berlin gekommen und studiert da jetzt. Er ist macht auch ein
Auslandssemester, allerdings an der University of Melbourne. Ich bin an der
RMIT. Außerdem dabei war Ewa. Im Grunde gleiche Story, nur ist sie aus Polen.
Es ging also los nach Geelong, wo wir dann den Bus nahmen
Richtung Apollo Bay. Von hier schreibe ich übrigens gerade diesen Blogeintrag.
Aber dazu im nächsten Post mehr. Im Bus haben wir dann einen riesen Haufen
anderer International Students von der RMIT getroffen. Das Surfcamp wurde von
der RMIT veranstaltet, insofern waren überwiegend RMIT Students vor Ort. Ca
eineinhalb Stunden später und nach knapp drei Stunden Fahrt insgesamt kamen wir
schließlich in Lorne an.
Erster Eindruck: Schön hier! Nur kein WLAN. Macht aber nix,
wir wollen ja surfen.
Aber erst einmal zum Zeltplatz. Zelt aufgebaut (sch**ße, ist
das klein), Sachen zusammengesucht und dann kurz zum Strand. Am Abend war eine
Tour in einen Pub vor Ort geplant. Daraus wurde allerdings nichts mehr, weil im
Pub eine geschlossene Gesellschaft eingemietet war. Insofern mussten wir
umdisponieren. Aber wir haben es uns einfach gemacht: Pavillon untern Arm,
Kiste Bier gegriffen, ab an’ Strand. War gut.
Frühstück für die Cockatoos. – Tag 2
Die Nacht allerdings war schrecklich. Wir hatten ein
billiges Zelt vom BigW für AU$30 gekauft. Aber wie viel man von so einem Zelt
erwarten kann, das haben wir zeitig gesehen. Es war kalt in der Nacht, die
Luftfeuchtigkeit ist an der Zeltwand kondensiert und an ihr heruntergelaufen.
Ich bin relativ groß (ca. 1,94 m) und habe deshalb die Zeltwand mit Kopf und
Füßen touchiert. Daher bin ich mit kalten und nassen Füßen und Kopf aufgewacht.
Außerdem ist der Zipper vom Schlafsack kaputtgegangen, deshalb hatte ich in der
ersten Nacht keinen Schlafsack sondern eine Bettdecke. In der zweiten Nacht
habe ich den aber zum Glück gefixed. Long story short, ich habe richtig
schlecht geschlafen und bin früh wieder wach gewesen. Daher bin ich zum
Sonnenaufgang zum Strand gelaufen.
Als ich zurück kam war irgendwas anders. Überall waren diese
Zoovögel! Kakadus überall. Und bei näherem Hinsehen konnte ich dann sehen,
warum. Flashback: Weil das Zelt ja so klein war und weil wir zu dritt drin
geschlafen haben, mussten wir unser ganzes Essen draußen lagern. Das hat den
Kakadus (engl. Cockatoo) auch sehr gut gefallen. Die sind ziemlich schlau. Also
sehen die eine bunte Tüte gibt es keinen Grund, die nicht aufzumachen. Es
könnten ja Chips drinnen sein. Richtig geraten.
Irgendwann haben wir angefangen, Chips in die Hand zu nehmen
und die Arme auszustrecken. Und direkt saßen drei oder vier Cockatoos auf
unseren Armen. Das war richtig stark. Vögel, die man sonst nur aus dem Zoo
kennt, sitzen auf den eigenen Armen und fressen aus der Hand. Fantastisch!
Mein Board und Ich. – Tag 2
Nachdem die Cockatoos dann artgerecht gefüttert wurden
(unsere insgesamt vier Chipstüten wurden auf eine herunterdezimiert) ging es
gegen neun dann in voller Surfermontur (also im Wetsuit) und mit Board unterm
Arm einmal quer durch Lorne zum Strand. Kerl, war das ein geiles Gefühl. Wir im
Film. Ego auf Level 5000. Anyway, wir sind zum Strand und nach einer kurzen
Einführung was man wann, wie, wo tun sollte, und nachdem die Surfboards mit den
Leine an der Fußfessel befestigt wurde, ging es auf in die Wellen. Und die
waren großartig! Der Höhenunterschied zwischen den Wellen lag bei geschätzt 1
m. Manchmal mehr. Für mich norddeutschen Flachlandpirat schon ein ziemlicher
Wasserberg.
Also auf die Bretter und erstmal bisschen ins offene Wasser
paddeln. Und feststellen, wie anstrengend das ist! Verrückt. Irgendwann waren
wir dann „bereit“ die ersten Wellen mitzunehmen. Die ersten Male bin ich
allerdings schon vorher vom Board gefallen und die Welle hat mich überrollt.
Shit. Wobei ehrlich gesagt hat auch das ziemlich Spaß gemacht. Aber Versuch
nach Versuch wurde es immer besser und irgendwann hat’s dann das erste mal
gereicht, liegend auf dem Board ein paar Wellen zu reiten. Das war schon mal
sehr cool. Aber nach knapp 3 Stunden war die Luft dann raus und wir brauchten
eine Pause. Also zurück zum Zeltplatz und eine gigantische heiße Dusche nehmen.
Himmel, tat das gut! Und danach einen Kaffee in der Stadt. Das hat die
Lebensgeister wieder geweckt.
Am Nachmittag dann wieder das gleiche Spiel – Wetsuit an,
Surfboard unter’n Arm und los zum Strand. Dieses mal hatte ich allerdings ein
anderes Board. Es war baugleich zu dem davor, aber ich konnte erkennen , dass
es ein anderes ist. Und mit dem kam ich auf keine Welle mehr. Bei einer kurzen
Pause am Strand wurde eine der Organisatoren darauf aufmerksam und hat das
Board mit Wachs behandelt. Und sieheda – danach hab ich meine erste Welle
stehend geritten. Nur knapp 3-4 Sekunden. Und auch nur halb stehend, mit einem
Bein habe ich gekniet. Aber immerhin! Was für ein Gefühl!
Wahnsinn. Das war es dann aber auch für Tag 2 mit den
Wellen. Abends war ein BBQ am Stadtrand direkt am Strand Schön war das,
allerdings auch kalt, deshalb bin ich zeitig gegangen. Schlafsack gefixed, Zelt
umgeräumt und schlafen gegangen.
Und der Mensch stand aufrecht. – Tag 3
Der dritte Tag brach deutlich entspannter an. In der Nacht
war es aufgeklart, daher konnten wir die Zelttür offen lassen. Es gab also kein
Feuchtigkeitsproblem mehr. Zum Glück. Nach dem Aufstehen und einem ganz netten
Frühstück rief abermals der Strand. Also Wetsuit an, Board in die eine,
Rucksack mit Futter in die andere Hand und ab dafür. Es war großartig. Das
Wetter war früher morgens noch wechselhaft, wurde aber mit der Zeit immer
besser. Quasi so wie meine Surfing-Skills. Denn die wurden tatsächlich auch
immer besser. Ein paar Versuche brauchte es noch, dann stand ich die erste
Welle aufrecht. Was für ein Gefühl! Ich wiederhole: Es war großartig! Dann kam
die nächste. Wieder gestanden! Dann drei-vier Mal von Wellen überrollt orden,
paar mal Salzwasser geatmet und wieder auf das Board. Immer weiter. Und wieder
gestanden. Das ganze ca. 4-5 mal.
Sehr, sehr geil. Supergeil.
Mittags war Schluss, die Boards mussten abgegeben werden und
das Surfen war damit beendet. Die Zeit bis zur Rückfahrt wurde dann mit
Sightseeing, bzw. am Strand verbracht. Was für ein Leben!
Fazit: Surfen ist absolut was für mich. Das mache ich
nochmal wieder.
Den nächsten Post gibt es über das aktuelle Wochenende
(Ostern). Ich bin gerade mit einer Freundin auf der Great Ocean Road unterwegs.
Davon erzähle ich im nächsten Post ausführlich.
Insofern: Holt je munter, bis
die Tage.
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