Donnerstag, 10. März 2016

RMIT, St Kilda, QVM. What?!

Es ist geschafft. Die zweite Woche Uni ist überstanden. Und im Grunde war die auch gar nicht mal so schlecht. Besser als die erste zumindest. Und noch dazu lerne ich immer mehr von Melbourne kennen. Ich war das erste Mal im Meer schwimmen, hab zum ersten Mal im Queen Victoria Market eingekauft und lerne hier laufend neue Leute kennen. Man könnte sagen: Ich komme an.


RMIT University - Das Royal Melbourne Institute of Technology, meine Universität.


Am 29. Februar war der erste Appell zur Uni. Spannend! Neue Uni, unbekannte Gebäude, ein komplett neues Fach. Kurz gesagt war ich Grunde wieder ein Erstsemester (=Ersti). Crazy shit. Aber warum ein neues Fach? Die RMIT bietet (zur Zeit) keine Chemiekurse für International Students (Exchange- oder study-abroad-Studenten) an. Das heißt ich darf mich für das Semester hier zwar im Grunde in alle möglichen Kurse einschreiben. Auch dann, wenn sie absolut gar nichts mit meinem Fach zu tun haben. Aber nicht in Chemiekurse. Das ist schon ein bisschen blöd. Aber dran ändern kann ich dummerweise auch nichts. Daher war ursprünglich der Plan, dieses Semester zum "Horizont-erweitern" zu nutzen und drei Businesskurse zu belegen. Drei Kurse sind eine Vorgabe des Studentenvisums. Würde ich weniger machen könnte mir das Visum entzogen werden und ich würde ausgewiesen. Daher also drei Kurse. Von Wirtschaft habe ich bisher wirklich keine Ahnung, deshalb dachte ich wäre das eine ganz gute Sache, um Wissen in dem Bereich anzusammeln. Also habe ich die Kurse "International Business", sowie "Marketing Principles" und "Introduction to Management" belegt. Das hörte sich nach einer ganz guten Mischung an.
Naja. Die erste Woche ging am Montag los mit dem Tutorial zu International Business. Das war gut. Der Dozent, ein ursprünglicher Thai, der für die RMIT International Business unterrichtet, und die Tutoriumsleiterin, eine Italienerin, die über Umwegen in die Lehre kam, sind beide nett, motivierend und machen richtig Atmosphäre im Raum.

Erster Eindruck? Positiv!


Danach kam aber dann Das Tutorial zu Introduction to Management. Und da habe ich dann gemerkt, dass ich doch ganz froh bin, Chemie zu studieren. Und der Eindruck festigte sich dann noch weiter, als die Vorlesung zu Marketing Principles am Donnerstag kam. Dazu sei gesagt: Zu jedem Kurs gehört eine Vorlesung und ein Tutorium. Die Tutorien habe ich (je eins pro Tag) am Montag, Dienstag und Mittwoch. Die Vorlesungen alle am Donnerstag. 
Zu jedem Kurs gehört dann auch ein Textbook, das man sich für die Vorlesungen und insbes. die Tutorien anschaffen soll. Und am Beispiel Marketing mal gezeigt: Das Textbook in der e-book Variante kostet ca. 50$. In der Gedruckten Variante lächerliche 140$. Zusätzlich findet hier noch eine Marketing-online-Simulation statt. Dafür muss man dann aber noch einmal eine Lizenz erwerben, nochmal 25$. Bei einem Wechselkurs von 1 AU$ = 0.668 € kann sich jeder selber ausrechnen, wie viel so ein Buch dann kostet. Zusätzlich ist es so, dass diese Kurse alle 12 Credits bringen, wofür ich ca. 5-6 ECTS in Hamburg bekommen kann. Diese würden mir im sogenannten Freien Wahlbereich angerechnet, der jedoch auf 9 Punkte gedeckelt ist. Das heißt mit diesen Kursen hätte ich mehr Punkte als ich einbringen dürfte. Dafür müsste ich aber trotzdem die gleiche Arbeit aufwenden, wie bei voller Anrechnung. Und auch noch einen Haufen Geld dafür bezahlen.
Am Ende der Woche, als ich von allem einen Eindruck hatte, stand dann fest: Ich werde mit Sicherheit kein halbes Jahr lang nur diese Kurse machen.
Deswegen habe ich zwei Kurse, nämlich Marketing und Management gedropped und gegen zwei Sprachkurse ersetzt. Spanish 1 und Italian 1. 
Das Dumme: Auch hier brauchen wir ein Textbook und alleine für Spanish 1 sind das auch schon 70$. Das war also in Hinblick auf die Textbooks ein schlechter Deal. Aber gut, dafür lerne ich ein bisschen Spanisch (ein paar Basics habe ich in Düsseldorf schon gelernt) und Italienisch (Kann ich null. In Zahlen: 0.). Insofern hat's was gutes und man lernt in Sprachkursen insbesondere Locals kennen, weil die wenigsten Internationals Sprachkurse belegen. Yeay!
Und diese beiden Kurse hatte ich dann diese Woche zum ersten Mal. Und es hat echt Spaß gemacht.

RMIT. Kennt man die?


Meine Uni, die RMIT University, wurde 1887 gegründet. Von Francis Ormond als das Working Men's College of Melbourne. Der Campus der Universität erstreckt sich entlang Melbourne's Hauptflaniermeile und Gastrostraße, der Swanston Street. Genauer gesagt an der Swanston St/La Trobe St und damit auch genau gegenüber von Melbourne's Central Station. Und die liegt - wie man bei dem Namen auch relativ schnell begreift - relativ zentral in der Stadt. Insofern ist die Uni wirklich gut gelegen.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Uni dann in die heutige öffentliche RMIT University umgewandelt. Und an dieser studiere ich jetzt ein Semester.

Ein paar Fotos (aus dem Netz, also nicht selber geschossen):

Das Old Melbourne Gaol - Ein altes Gefängnis an der La Trobe Street. Es beherbergt heute u.A. den Alumni Courtyard.
330 Swanston Street. Quasi das Hauptgebäude der Universität, hier ist überwiegend die Verwaltung untergebracht. Am rechten Bildrand schließt sich das Old Melbourne Gaol an.
Building 80 - the Swanston Academic Building. Hier ist die Business School untergebracht. Und es ist von innen genau so fancy wie von außen!
Die Uni ist also schon ziemlich premium. Mit der Universität Hamburg nur bedingt vergleichbar.


Nun gut. Das sind also meine ersten Eindrücke von der Uni. So weit so gut. Es gibt noch mehr zu erzählen.


St Kilda Beach, please!


Sonntag war ein guter Tag. Das Wetter war spitze. Ca.  30-35 °C, leichter Wind, strahlende Sonne. Wer da nicht an den Strand fährt, der ist auch wirklich selber schuld.
Ich hab's also gemacht. Zwei Abende zuvor habe ich auf einem Geburtstags-BBQ ein paar andere Internationals der University of Melbourne kennengelernt. Und die waren Sonntag auch in St Kilda. Dann sind wir also zusammen an den Strand. St Kilda ist im Grunde ein Stadtteil von Melbourne. Bzw. eigentlich stimmt nicht einmal das wirklich. Die eigentliche Stadt City of Melbourne hat nur ca. 70.000 Einwohner und besteht wirklich nur aus dem engsten Innenstadtkern, dem CBD. Alles was sich daran anschließt sind tatsächlich eigenständige Städte. Diese Städte sind zur Agglomeration Melbourne zusammen und beherbergen ca. 4,4 Millionen Menschen. St Kilda gehört also eigentlich zur City of Port Phillip. Nichtsdestotrotz ist St Kilda mitten im Stadtgebiet und ein richtig schöner Badeort. Viele Cafes, Restaurants, kleine Buden, Eisstände, usw.
Der Strand ist von einer schönen Promenade eingefasst, und gut in Schuss gehalten. Er ist sauber und das Wasser ist klar. Insgesamt also wirklich schön. Es geht zwar naturbelassener, wie etwa in Brighton Beach. Aber Dafür muss man Abstriche bei Sauberkeit am Strand machen. Beispiel: Als ich mit Sarah und Jodi (siehe früherer Blogeintrag) in Brighton war, hätte ich mich einmal fast auf eine Spritze gesetzt. Das war schon ekelig.

Wir waren also in St Kilda. Und hier hatte ich dann endlich meine erste Bekanntschaft mit dem australischen Meer. 
Das. War. Spitze.
Das Wasser war schön klar, es gab kaum Seegras, das einem um die Beine trieb, und nach einiger Zeit begann das Wasser auch richtig wellig zu werden. Man konnte sogar irgendwann mit dem Oberkörper auf den Wellen surfen. Das war der Wahnsinn. Und die Temperatur war auch gut. Nicht zu warm, aber mir wurde auch nicht kalt. Also im Grunde perfekt.
Fotos habe ich von dem tag leider keine, ich habe meine Spiegelreflex zuhause gelassen, man weiß schließlich nie, wer am Strand mal lange Finger macht.

Queen Victoria Market. Where you can buy everything you'd like.


Und heute bin ich dann über den Queen Victoria Market (ich kürze das ab jetzt als QVM ab) geschlendert. Der QVM ist ein alter Marktplatz, der bis in die 1850er Jahre zurück besteht. Was man hier kaufen kann, ist schwierig zu beschreiben. Im Grunde lässt sich sagen: Alles!
Es gibt eine große Halle mit unzähligen Fleischständen, nebenan kommt eine ebenso große Halle mit Fischständen und daneben schließen sich Feinkostbuden an, dass man den Überblick verliert. Und wer die Feinkostabteilung im KaDeWe in Berlin schon für großes Kino hält - das hier kann mithalten. Wenn nicht sogar noch mehr. Es ist wirklich des Wahnsinn. Keine Fleischsorte, die hier nicht angeboten wird. Und wer glaubt, mit Forelle und Lachs wäre das Fischsortiment erschöpft, der täuscht sich gewaltig. Austern, tellergroße Sandkrabben, alle Arten von Garnelen, blaue Krabben, rote Krabben, schwarze Krabben, Schlammkrabben, lebendige Abalone und Jakobsmuscheln, Hummer, Oktopusse, Tintenfische. Und das waren nur die abgefahrenen Sachen. 

Außen kommen dann zwei Bereiche, in denen Obst und Gemüse angeboten werden. Auch hier wieder - warum von allem nur eine Sorte anbieten? Lieber gleich 30. Egal, ob Äpfel, Mangos, Papayas, Kiwis, Drachenfrüchte, Maracujas, Pflaumen, Pfirsiche, Bananen. Alles frisch und super reif. Und beim Gemüse und den Nüssen geht's genauso weiter. Das kann man sich so gar nicht vorstellen, wenn man den Edeka in Ankum oder vielleicht mal Kaufland in Bersenbrück gewohnt ist. Wer mich kennt, weiß, wie begeistert ich immer war vom Real in Düsseldorf-Bilk. Aber mal ernsthaft! Das hier ist Premium!

Und hier ist es ja lange noch nicht gut gewesen. Es gibt noch einen zweiten Bereich im QVM, der durch einen Parkplatz vom restlichen Bereich abgetrennt ist. Und hier geht das ganze Theater nochmal von vorne los. Obst, Gemüse, Stand neben Stand. Und dazu dann viele Souvenirstände. Gut okay, hier ist auch verdammt viel Schrott dabei. Aber auch viele ziemlich coole Sachen. Boomerangs und Didgeridoos, sowie viele andere Aboriginal Art-Sachen. Ist schon nicht schlecht. 

Das hat mich dann so begeistert, dass ich nach Hause gegangen bin (ich muss nur 1x eine Straße überqueren) und meine Kamera geholt habe. Und die Fotos, die seht ihr hier:

Der QVM von meiner Straße aus gesehen. Dies ist nur eine Seite, der QVM geht nochmal doppelt so breit nach rechts weiter. Und nochmal doppelt so breit in die Tiefe.


Der durch den Parkplatz abgetrennte Nebenbereich. Hier der Seitengang...



...und hier einer der zahlreichen Fruchtstände.


Einer der Seiteneingänge zum QVM mit schönen Sitzgelegenheiten.


'N Kaktus, gefällig?


...oder 'nen Boomerang. Oder ein Didgeridoo.



Yessss. Kangaroo ahead.



Fish&Meat Shed



Fleisch.



Rote Krabbe.


Austern.


Blaue Krabbe.



Abalone.



Fische.



Schlammkrabben.



Hummer.



Oktopusse und Tintenfische.


Hey man. Wanna buy me? I'm delicious!



Die Früchtehalle im Haupttrakt. Absolut geil.



Der Rheinländer würd sagen: Jemöös.



They drive me nuts. Haha. You got it? Nuts.


Apple. APPLE!!


Man kann sich hier tatsächlich auch verlaufen.



Hier gibt's Käse. Und Marmelade.



...und hier gibt's auch Käse. Und Marmelade.



...und hier gibt's Chicken.



Wieder Käse...



...und Nüsse! Überall Nüsse.



Echt German Bratwurst.



...und dazu französischen Wein. Fantastique!



...und polnische Wurst. Teewurst, Schinkenwurst. Aber kein Erdbeerkäse. 


Und Oliven. So viele Oliven!


Unforgettable Marmelades. 



Und zum Abschluss ein lustiges Verkaufswägelchen für gebrannte Mandeln. Bon Appetit!


Zum Schluss hab ich selber noch zugeschlagen: 

Ein Kilo mageres Hackfleisch - $5.
Ein Kilo Strauchtomaten - $5
zwei riesige sehr reife Mangos - $7

$17 für alles zusammen. Good deal!

That's it. Die eine Mango musste leider schon dran glauben. Aber ich kann euch sagen: Das war die beste Mango, die ich je hatte! Absolut Fantastisch!

So viel von mir. Dies mal viele Fotos, aber die zeigen ja am besten was ich vermitteln will. Außerdem habe ich noch ein ganz interessantes Video auf YouTube gefunden. Darauf wird eigentlich sehr schön die Stadt gezeigt und verschiedene Facetten werden betont. Das lohnt sich auf jeden Fall mal anzusehen:



Insofern 
Cheerio, wir sehen uns!

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