Montag, 22. Februar 2016

Einmal nach Melbourne, bitte!

Da bin ich. Wer hätte das gedacht? Nach 25 Stunden und 30 Minuten Reisezeit mit drei Flügen, zwei Zwischenstopps und nur ganz wenig Schlaf bin ich gestern morgen um 6:11 Uhr (AEDT, 20:11 MESZ) in Melbourne gelandet. Wie verrückt? 

Auf geht die Reise


Es ging am Samstag (20. Februar) von Hamburg los. 19 Uhr war die geplante Abflugszeit, aber um ausreichend Zeit für die Anfahrt und alles drumherum zu haben, sind meine Eltern, meine Schwester Vera und Ich schon um viertel nach elf morgens von Ankum aus losgefahren. Man fährt etwa zwei Stunden nach Hamburg und nach einem Zwischenstopp am Ochtumpark in Bremen waren wir pünktlich um 14 Uhr bei meinen Verwandten im Norden Hamburgs. Jetzt erstmal 'nen Kaffee. Oder zwei. 
Irgendwann kam dann die Zeit, dass wir aufbrachen zum Flughafen. Meine Verwandten blieben zuhause, nur wir vier fuhren hin. Und drei fuhren wieder weg. Ich blieb da. Und das hat für ein paar Tränen gesorgt. Nicht bei mir, aber die anderen drei waren schon traurig. Das war schon ganz süß. 

Die A321, die mich nach Frankfurt brachte.
So cliché. Tomatensaft mit Salz & Pfeffer. War aber ganz lecker.
Um 19 Uhr ging es los nach Frankfurt. LH 31, ein kurzer Hüpfer, ziemlich genau 45 Minuten in der Luft. Aber immer noch in Deutschland. Das war danach schon anders. um 21:20 war Boarding für LH 778 nach Singapur. Eine A380. Noch zwei Gesichter sehen via FaceTime, dann ab ins Flugzeug. Und da dann erstmal 12 Stunden nicht mehr wieder raus. Türen zu, auf die Startbahn und dann mit Vollstoff nach Süden in den Nachthimmel. Nach knapp 'ner Stunde begann der Service, gab gutes Essen und leckeren Wein (und es wurde gut nachgeschenkt) und nach einem Film (Spectre mit Daniel Craig) hab ich die Augen zu gemacht. Aber viel war nicht mit schlafen. Nach knapp 2-3 Stunden war ich wieder wach. Naja gut. Ist halt immer noch ein Flugzeug und nicht das Four Seasons. Irgendwann gab es (ein überraschend gutes) Frühstück und nach gefühlten 20 Warteschleifen donnerte die A380 schließlich in Singapur über die Landebahn.

Bye bye, Buddy. Weiter geht's.

So. Das hier ist also Singapur. 


Naja, so recht gefiel mir der Flughafen in Singapur jetzt nicht. Aber ich musste ja auch nicht da blieben. Nach 'nem Burger bei BK war schon wieder Boarding. Und diesmal war ein Känguru auf der Heckflosse des Fliegers. Es ging mit Qantas weiter. Angeblich eine der besten Airlines der Welt und vor allem: Das erste Stück Australien, dass ich jemals gesehen hatte. Wahnsinn. 

Da steht'n Känguru!

Vom tollen Schein war dann aber wenig über. Der Flieger (A332) war deutlich kleiner als die A380 (okay, das war schon vorher klar), mein Sitz war mist (erste Reihe vor der Wand) und der Service grottig. Einmal Abendessen, einmal Getränke und dann sah man die Flugbegleiter nicht wieder bis zum Frühstück nach 4 Stunden. Bei Lufthansa kam alle 20 Minuten jemand mit Saft und Wasser vorbei. Das Frühstück bestand dann aus einer winzig kleinen "Kirschpastete". Oder: Trockener Blätterteig mit Zucker und zwei Kirschen. Nee, das war nichts. 
Und das Inflight Entertainment war die Sahnehaube. In jedem Sitz waren iPads und die musste man sich dann in den Sitz klemmen, bzw. ich durfte die auf meinen Klapptisch stellen. Dann war aber kein Platz mehr für das Essen. Zusätzlich hatten einige an ihrem Stromanschluss (den man auch nicht abmachen konnte), eine abwechselnd grell rot und grün blinkende LED. Qantas wünscht einen guten Schlaf!

Unterwegs gab es Self-Service (Gruß an Denise) mit Hamburger Chili-Schokolade.
Aber gut, immerhin ging es mit großen Schritten auf Australien zu.
Nach 7 Stunden und 2 Minuten Flug war ich in Melbourne. Crazy!!


Gepäck geholt, Zoll passiert und ab ins Land. Eigentlich hatte ich einen Airport Pick Up Service gebucht, der hatte mich aber nicht auf seiner Liste. Also bin ich mit dem Bus gefahren. Kostete 18 AU$ und brachte mich bis zur Southern Cross Railway Station am Rande von Melbourne's CBD (Central Business District). Aber wie jetzt weiter? Ich hatte noch keine Australische Handynummer, und Auslandsroaming hatte ich ausgeschaltet um nicht zu viel Geld zu bezahlen. Zum Glück hatte ich vorher schon mal auf Karten ein bisschen geschaut. Also konnte ich mir die Fahrt mit der Straßenbahn irgendwie zurecht fummeln. Danach gab es ein paar Probleme mit der Wohnung (Ich hatte noch keinen Schlüssel. Ohne kommt man aber nicht rein. Der Schlüssel wurde mir hinterlegt und ich sollte bei der Verwalterin anrufen, um zu erfahren wo. Aber eine Australische Nummer hatte ich ja noch nicht. Zum Glück lief in dem Moment ein Typ die Straße entlang, der mir geholfen hat. Dem gebe ich die Tage mal ein Bier aus.), aber als das gelöst war konnte ich endlich in mein Zimmer.

Mein neues Zuhause. Für die nächsten 5-1/2  Monate zumindest.


Mien Zimmer ist ganz gut. Nichts besonderes, kein Luxus aber den brauche ich (hier) auch nicht. Der Luxus der Wohnung ist die Lage und der dafür fällige Preis. Fußläufige Entfernung ins CBD für 220 AU$ pro Woche. Das'n Schnapp!
Ansonsten hat's einen Schreibtisch, einen Schrank, ein Bett, Nachttisch, Garderobe. Und ein Fenster zum Innenhof. Das ist ganz gut, denn alleine heute waren es hier über 30 °C, und in den Innenhof fällt keine Sonne. Dadurch bleibt es schön kühl.

Der vermutlich längste Tag meines Lebens.


Was dann kam war der vermutlich längste Tag meines Lebens. Nach dem die Formalia für das Zimmer gegen 13 Uhr geklärt waren, war ich so müde, dass mir schwindelig wurde. Einen Augenblick lang hat sich alles gedreht. Ich sollte vielleicht ein Nickerchen machen. Habe ich dann auch. Aber nach zwei Stunden wieder wecken lassen, um nicht so einen schlimmen Jet Lag zu bekommen. Danach ging der Kampf ums wach bleiben los. Aber ich habe ihn gewonnen. Eine erste kleine Tour in die Stadt (schön!), und ein erster kleiner Einkauf bei Aldi (ist schon recht teuer alles hier...) und dann wieder ab nach Hause. Um sieben hab ich im Bett gelegen. Ich glaube niemand war je so froh über ein Bett wie ich in dem Moment.

Erster Tag - Geschafft. Zweiter Tag - Erstmal Eindrücke tanken. Und Sonne. 


Damit war der erste Tag vorüber. Weiter ging es am nächsten Morgen um 5 Uhr früh (19 Uhr MESZ). Aber das war okay. zumindest hatte ich die Nacht geschlafen. Zuerst eine schöne Dusche, den Flugzeugdreck abwaschen und bisschen besser fühlen. Guter Start. Danach Frühstück, das hatte ich am Vortag gekauft. Aber: Kein Besteck, kein Teller, keine Schüssel. Also kein Müsli heute morgen. Eher 'ne Banane. Schade.

Erstmal nur ein Foto: Die State Library of Victoria in Melbourne.

Anschließend ab in die Stadt, das erste mal richtige Eindrücke sammeln. Fazit: Geile Stadt. Super lebendig, quirlig, entspannt, gefällt mir so erstmal echt gut. Brunch bei 1000 £ Bend auf der Little Lonsdale Street. Das war echt gut. Und anschließend zu Big W, Teller, Besteck etc. kaufen. Das nächste Frühstück ist also 'ne Banane. Und dazu diesmal etwas Müsli. Dabei habe ich aber auch meine erste Erfahrung gemacht mit der Australischen Sonne. Kerl, die kann was. Ich war nie direkt länger in der Sonne, hab sie immer nur auf der Straße abbekommen, wenn ich draußen war. Aber das hat für 'nen kleinen Sonnenbrand auf der Hand schon gereicht. Ich denke, die Tage kaufe ich Sonnencreme. 
Danach bin ich wieder heim und jetzt sitze ich hier. An meinem Schreibtisch und schreibe einen Blogeintrag. 

Sorry übrigens für die Qualität der Fotos, die sind mit meinem iPhone gemacht, und da ist mittlerweile so viel Staub innen in der Kamera, dass die Fotos schlecht werden. Meine Spiegelreflex nehme ich die Tage mal mit in die Stadt. Und mehr aus der Stadt kommt auch später noch. An den wichtigen Orten bin ich selber noch nicht gewesen, wie Flinders Street Railway Station, Fed Square, Melbourne Arts Centre, Eureka Tower, Melbourne Park, etc. 

Grüße aus Australien nach Deutschland. 

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